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Schirgiswalde

Vorschaubild Schirgiswalde

Schirgiswalde hat zweifellos eine interessante geschichtliche Vergangenheit aufzuweisen. Vermutlich im 13. Jahrhundert wurde unser Gebiet von fränkischen Kolonisatoren besiedelt. 1346 wird Schirgiswalde dann erstmals urkundlich erwähnt. Die Siedlung entstand zunächst entlang eines zur Spree fließenden Baches. Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort weitgehend zerstört und entvölkert. Um den Wiederaufbau und den wirtschaftlichen Aufschwung zu fördern, erreichte der damalige Grundherr 1665 die Erhebung von Schirgiswalde zur Stadt.

Bedeutsam für die weitere Entwicklung war vor allem, dass Schirgiswalde 1635 nicht wie die ganze Oberlausitz sächsisch wurde, sondern als Enklave bei Böhmen verblieb. Dieser Zustand einer böhmischen "Insel " inmitten sächsischen Gebietes blieb bis 1809 bestehen. War diese Situation schon kurios genug, so bilden doch die folgenden Jahre der sogenannten "Freien Republik" den merkwürdigsten Abschnitt in der Schirgiswalder Geschichte. Wohl in jeder Publikation über unsere Stadt wird die Zeit erwähnt, da Schirgiswalde weder zu Böhmen/Österreich noch zu Sachsen gehörte.

 

Die dabei oft angeführten Gründe, eine Urkunde sei verloren gegangen oder Schirgiswalde wäre einfach vergessen worden, sind jedoch nicht zutreffend. Allein langwierige diplomatische Verhandlungen zwischen Österreich und Sachsen über einen Gebietsaustausch waren daran Schuld, daß Schirgiswalde 36 Jahre lang sozusagen "staatenlos" blieb. Die Insellage der Stadt brachte manche Eigenarten hervor, die bis heute nachwirken.

 

Die Besetzung und die weiteren schleppenden Verhandlungen endeten mit dem neuen Kriegsausbruch 1813. Nun begann die eigentliche staatenlose Zeit für Schirgiswalde.



Der Kriegsausgang sah Österreich bei den Siegern und Sachsen auf der Seite der Verlierer. Jetzt war erst recht nicht an einen schnellen Übergang der Enklave an Sachsen zu denken. Wegen der Probleme, die sich über die Jahre aus der ungeklärten Situation ergaben, war Österreich jedoch bereit, im Zuge eines Gebietsaustausches mit sich verhandeln zu lassen. Schließlich führten Vorfälle, wie ein Aufruhr gegen den verhassten Justitiär Knüpfer 1843, auch die Ausnutzung der "Staatenlosigkeit" durch Räuber (Böhmischer Wenzel), politische Flüchtlinge und zwielichtige Gestalten, die in Schirgiswalde ein sicheres Asyl fanden, dazu, Österreich einlenken zu lassen.

 

Insbesondere das persönliche Eingreifen des Kanzlers Metternich, dem an der Wiederherstellung von "Recht und Ordnung" gelegen war, brachte die Sache voran. Nach Vortrag Metternichts beim Kaiser wurde die unverzügliche Übergabe von Schirgiswalde genehmigt und bei einer Verhandlung am 1. Juli 1845 in Rumburg bereits auf den 4. Juli festgesetzt. An diesem Tag wurde im domstiftlichen Schloss das Übergabezeremoniell durch den Leitmeritzer Kreishauptmann und den Budissiner Kreisdirektor vor Vertretern der Stadt und der Kirchlichen Grundherrschaft vollzogen.

Für Schirgiswalde gingen damit die wirtschaftlich recht einträglichen Jahre der "Freien Republik", aber auch die Jahrhunderte lange Zugehörigkeit zu Böhmen zu Ende. Spuren dieser böhmischen Vergangenheit sind in unserem Städtchen bis heute sichtbar.



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